Stellungnahme zu Meldungen über AWO Bezirksverband OWL
Nach den Meldungen über die finanziellen Probleme beim AWO Bezirksverband OWL in Bielefeld und dessen Aufkündigung der Tarifbindung, weist der AWO Kreisverband Paderborn darauf hin, dass dies nur für den Bezirksverband, nicht aber für den Paderborner Kreisverband gilt. „Der AWO Kreisverband Paderborn ist ein wirtschaftlich eigenständiges, vom Bezirksverband unabhängiges Unternehmen“, stellt Kreisgeschäftsführerin Ulla Hoentgesberg klar. Der AWO Kreisverband Paderborn sei finanziell solide aufgestellt und bleibe tarifgebunden. Dazu gehöre auch die Zahlung der im Dezember 2022 mit dem Arbeitgeberverband AWO Deutschland vereinbarten Zulage für den Sozial- und Erziehungsdienst rückwirkend ab dem 1. Januar dieses Jahres. „Natürlich ist diese ungewöhnlich kurzfristige Tarifeinigung auch für uns eine echte Herausforderung“, räumt sie ein. Sie gehe jedoch davon aus, dass die Tarifsteigerung im Rahmen der Leistungsverträge mit dem Kreis, der Stadt Paderborn und den weiteren Kommunen refinanziert werden könne. „Das war hier in Paderborn bisher kein Problem“, so Hoentgesbergs Erfahrung. „Doch weil das nicht überall in OWL so gehandhabt wird, ist beim AWO Bezirksverband in Bielefeld eine große Finanzierungslücke entstanden.“
Doch bei den landes- oder bundesgeförderten Stellen und Projekten werde es auch für den Kreisverband Paderborn schwierig, weil die Finanzierung dort in der Regel gedeckelt sei. „Diese Lücke können wir auf Dauer nicht vollständig schließen, da sowohl unsere Mitgliederbeiträge als auch die Spenden leider rückläufig sind“, erklärt Hoentgesberg. „Irgendwann lässt sich das auch durch unsere zahlreichen Projekte, wie den Libori-Treff, den Charity-Shop, das Bistro im Mehrgenerationenhaus, unsere Reisen und die Kursangebote, nicht mehr ausgleichen.“
Hoentgesberg erinnert daran, dass die AWO in Paderborn eine lange Tradition habe und sich mit mehr als 1.250 ehrenamtlichen, 350 hauptamtlichen und 150 nebenberuflichen Mitarbeitern kreisweit für Menschen einsetze, die Hilfe und Unterstützung brauchen. „Gute Beispiele dafür sind unter anderem der AWO Pflegeservice zuhause, die Übermittagsbetreuungen und Integrationshilfen in den OGS, das Mehrgenerationenhaus mit seinen sozialen Projekten sowie viele wichtige Beratungsangebote“, so Hoentgesberg. „Im AWO Kreisverband setzen wir auch weiterhin auf erfolgreiche Verhandlungen mit den Kostenträgern, um in Paderborn sowohl die Trägervielfalt, als auch viele gute, innovative Konzepte zu erhalten.“