Mustafa Bitar (r.) wird seinen einjährigen Bundesfreiwilligendienst beim AWO Pflegeservice zuhause bald beenden. AWO-Mitarbeiterin Marina Haffner freut sich auf neue Freiwillige, die ältere Menschen mit kleinen Diensten unterstützen.
Bundesfreiwilligendienst bei der AWO: Kleine Hilfen für ältere Menschen
Junge Menschen, die sich sozial engagieren möchten, können sich noch bis zum Jahresende beim AWO Kreisverband Paderborn für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) bewerben. Im Team des „AWO Pflegeservice zuhause“ unterstützen die Freiwilligen ältere Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags. Zu den Tätigkeiten gehören zum Beispiel kleine Hilfen im Haushalt, die Erledigung von Einkäufen sowie die Begleitung bei Friseurterminen, Arztbesuchen oder Spaziergängen.
Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes engagieren sich Menschen jeden Alters für einen Zeitraum zwischen sechs und 18 Monaten in einer sozialen Einrichtung. Der freiwillige Einsatz kann als Praktikum angerechnet werden und eignet sich auch zur Überbrückung von Wartezeiten für das Studium. „Speziell bei den jungen Menschen beobachten wir, dass dieses Engagement die Entwicklung der Persönlichkeit fördert, Orientierung bei der Berufswahl bietet und wichtige Kompetenzen für den weiteren Lebensweg vermittelt“, berichtet AWO-Mitarbeiterin Marina Haffner, die die Freiwilligen betreut. „Ältere können den Freiwilligendienst beispielsweise zum Wiedereinstieg oder zur Umorientierung nutzen.“
Auch Mustafa Bitar hat sich für einen einjährigen Bundesfreiwilligendienst entschieden. Der 21-jährige Syrer kam 2016 nach Deutschland und hat hier sein Fachabitur gemacht. Noch bis Mitte September übernimmt er beim AWO Pflegeservice zuhause Fahr-, Begleit- und Einkaufsdienste für ältere Menschen und erledigt kleinere Büroarbeiten. „Das ist hier ein angenehmes arbeiten in einem netten Team“, erzählt Bitar. Der Umgang mit den älteren Menschen habe ihm dabei eine neue Sicht auf die Welt eröffnet. „Viele von ihnen haben sonst niemanden, dem sie etwas erzählen können. Deshalb habe ich in dieser Zeit wirklich viele Geschichten von früher gehört.“ Durch diese Arbeit sei außerdem sein Deutsch deutlich besser geworden, freut er sich. „Außerdem war es eine gute Zeit, um zu überlegen, was ich in Zukunft machen werde.“ Mit Erfolg: Zum Wintersemester wird er ein Architekturstudium beginnen.
„Deshalb freuen wir uns nun über neue Bewerbungen“, sagt Haffner „Unsere Freiwilligen haben geregelte Arbeitszeiten und müssen nicht an den Wochenenden arbeiten.“ In bestimmten Fällen seien auch Teilzeitmodelle möglich. Als Vergütung bekommen die Freiwilligen eine kleine Pauschale zuzüglich Sach- und Fahrtkosten. „Dabei sind sie natürlich sozialversichert“, betont sie. „Außerdem absolvieren unsere Freiwilligen zum Beginn ihrer Tätigkeit ein professionelles Fahrtraining.“ Wer sich bewirbt, sollte mindestens 18 Jahre alt sein und einen Führerschein haben. Bewerbungen beim AWO Kreisverband Paderborn e.V., Leostraße 45, info@awo-paderborn. Weitere Infos bei Marina Haffner unter 05251/282822 oder unter www.awo-Paderborn oder www.awo-freiwillich.de.
Hintergrund: Freiwillig engagieren
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) und das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) sind Vollzeit-Freiwilligendienste im sozialen Bereich. Junge Menschen haben hier die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und besondere Erfahrungen zu sammeln. Für junge Menschen unter 27 unterscheiden sich BFD und FSJ nur sehr geringfügig in der Organisation und Vertragsgestaltung. Mitmachen kann jeder nach Erfüllung der Schulpflicht – beim FSJ bis zu einem Alter von 27 Jahren, beim BFD ohne Altersbegrenzung, Hier ist für Freiwillige ab 27 Jahren auch ein Teilzeitdienst möglich. Der Freiwilligendienst dauert je nach Vereinbarung zwischen sechs und 18 Monate. Die Freiwilligen sind sozialversichert, haben einen Anspruch auf Urlaub und erhalten ein Taschengeld, dessen Höhe vorher vereinbart wird. Neben einer besonderen Begleitung durch die jeweilige Einrichtung gehört zum Freiwilligendienst auch die Teilnahme an Seminaren. Die AWO Paderborn bietet BFD- und FSJ-Stellen in der Sozialstation „Pflegeservice zuhause“ und in der Offenen Ganztagsschule an.