Kliniken sind wieder geöffnet
Wer einen Angehörigen pflegt, erbringt schon unter normalen Umständen eine enorme Leistung. Doch während der Corona-Pandemie hat sich die Situation für viele pflegende Angehörige durch den Wegfall von Unterstützungsangeboten drastisch verschärft. „Die Menschen sind erschöpft“, weiß AWO-Kurberaterin Astrid Luthmann und weist darauf hin, dass die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken wieder geöffnet sind. „Deshalb können auch Kuren für pflegende Angehörige ab sofort wieder beantragt werden.“
„Viele pflegende Angehörige wissen gar nicht, dass sie eine Kur in Anspruch nehmen können, um gesund und pflegefähig zu bleiben“, so Luthmann. Dabei stärke eine solche stationäre Vorsorge- und Reha-Maßnahme Körper und Seele. „Drei Wochen lang sorgen Therapien und Anwendungen, wie Massagen, Krankengymnastik und Bewegungsangebote, für Erholung und Regeneration.“ Gesprächskreise und ein psychosoziales Beratungsangebot helfen beim Umgang mit der familiären Situation.
Die Beraterin unterstützt nicht nur beim Antrag, sondern hilft auch dabei, die Versorgung des Angehörigen während der Kur sicherzustellen. In einigen Kliniken bestehe die Möglichkeit, den Pflegebedürftigen mitzunehmen oder in einer nahegelegenen Kurzzeitpflegeeinrichtung unterzubringen. „In der Beratung klären wir außerdem Fragen der Kur-Finanzierung und zur Auswahl der Klinik“, erklärt Luthmann.
Die Kurberatung vor Ort gehört zum Projekt „Zeit & Erholung für pflegende Angehörige in NRW – Kurberatung für pflegende Angehörige“, das vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Die kostenlosen Beratungen finden nach telefonischer Vereinbarung unter 05251/2906614 oder a.luthmann@awo-paderborn.de in der AWO-Geschäftsstelle, Leostraße 45, statt.