Freuen sich auf Verstärkung für das Sprachpatenprojekt: Monika Hissmann, Elfriede Schmitz-Jansen, Meral Kayatürk, Hilana Zimerfeld und Petra Hartmann (v.l.).
„Es gibt viele Möglichkeiten, die Patenschaft zu gestalten“
Seit das AWO-Sprachpatenprojekt 2011 im Mehrgenerationenhauses AWO Leo gestartet ist, hat es einen stetig wachsenden Zulauf erfahren. „Täglich erreichen uns Anfragen, wie die von Hilana Zimerfeld“, erklärt Projektmitarbeiterin Meral Kayatürk. „Hilana ist in Brasilien geboren und möchte gerne ihr Deutsch verbessern, denn nur mit sehr guten Sprachkenntnissen kann Sie hier ihr Studium der Wirtschaftsinformatik aufnehmen.“ Deshalb suche das Mehrgenerationenhaus dringend weitere Sprachpaten, die sich ein bis zwei Stunden pro Woche Zeit nehmen, um Menschen dabei zu helfen, ihr Deutsch zu verbessern. „Wir brauchen einfach noch mehr Menschen, die sich auf das Abenteuer Sprachpatenschaft einlassen, indem sie jemandem helfen, sich hier besser zurechtzufinden und gleichzeitig selbst mehr über die Kultur des Sprachpartners erfahren.“
Monika Hissmann gehört zu den Paten, die das Projekt von Anfang an begleitet und mitaufgebaut haben. Den Weg dahin hat sie damals über die Internationale Frauengruppe der AWO gefunden und ihre erste Patenschaft besteht bis heute. „In dieser Zeit habe ich viel von meiner türkischen Sprachpartnerin gelernt“, berichtet sie. Ganz besonders sei ihr die Teilnahme an einer türkischen Hochzeit in Erinnerung geblieben. „Es war sehr spannend die fremden Rituale und Traditionen kennen zu lernen.“ Kulturen zu verstehen, sich vertraut zu machen, nicht aneinander vorbei zu leben – das liege ihr am Herzen. „Schließlich leben wir ja in einer gemeinsamen Welt.“
Seit dem letzten November unterstützt Petra Hartmann acht Sprachpartner, die sie in Deutsch unterrichtet. Die pensionierte Lehrerin unterrichtete früher Englisch. „Mir hat einfach das Unterrichten gefehlt“, erklärt sie. „Außerdem ist es einfach wunderbar, wie dankbar meine neuen Schüler für die Hilfe sind.“ Im Unterricht wird viel Grammatik gelernt und geschrieben, intensiv gesprochen und gelesen. So konnte sie bereits einige von ihnen auf die Sprachprüfung vorbereiten. „So eine Sprachpatenschaft ist für mich eine Win-win Situation“, erklärt sie. „Denn ich bekomme einen sehr wertwollen Kontakt zurück.“ So sei sie zum Beispiel schon einmal zum Essen mit einer der Familien eingeladen worden. „Die Berichte und das das Handyvideo über deren Flucht haben mich nachhaltig beeindruckt.“
Nach diesen Erfahrungen hat sie auch Elfriede Schmitz-Jansen für dieses Engagement begeistert. Die ehemalige Lehrerin für Biologie und Erziehungswissenschaften unterstützt sie, seitdem es zu viele Schüler für eine Person wurden. Schmitz-Jansen ist besonders von der gegenseitigen Hilfsbereitschaft der Mentees untereinander beeindruckt. „Immer wieder erstaunt bin ich außerdem über den immensen Wissensdurst, den meine Mentees mitbringen.“ Hier spricht sie mit ihnen über alltagspraktische Dinge und übt kleine Rollenspiele ein. „Dabei liegt es mir besonders am Herzen, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen.“
„Die Inhalte der Patenschaft und die Treffen gestalten die Tandems ganz wie sie wollen“, erklärt Kayatürk. „Es gibt wirklich viele Möglichkeiten so eine Sprachpatenschaft zu gestalten.“ Für Fragen und Probleme steht sie in ihren Sprechstunden montag- und donnerstagvormittags zur Verfügung. Infos und Kontakt über Meral Kayatürk unter 05251/2906615, leo@awo-paderborn.de oder persönlich im AWO Mehrgenerationenhaus, Leostraße 45.