Freuen sich über gelungene Projekttage an der Mastbruchschule: Jeremy, Mohammed, Rawan, Rapper Hidir Sinan Demir alias S.Castro, Daniel Marchand (Stätte der Begegnung), AWO-Respekt Coach Bente Jacobsen sowie Victoria Evers und Robert Gündchen vom DemokratieBüro (hinten v.l.) ebenso wie Abdul, Hamid, Ahmed, Matay, Marvin und Laura (vorne v.l.)
Selbstbewusst die eigene Lebenswelt gespiegelt
„Ich gehe raus und wünsch mir ich hätt‘s nie gesehen, ich kann nicht verstehen, wie die Leute uns sehen.
Jeder Mensch ist gleich, ob arm oder reich, Ob schwarz oder weiß, damit du es begreifst
Ich hab schon genug Krieg gesehn, ist das in eurem Land schon geschehen? Ihr redet von Armut und erlebt sie nie, und beim Waffen kaufen geht’s um Demokratie.“
Mit diesen und anderen Zeilen haben neun Schüler und eine Schülerin aus der Jahrgangsstufe 10 der Mastbruchschule bei einem Rap- und Video-Workshop kreativ ihre Lebenswirklichkeit gespiegelt. In dem dreitägigen Workshop kurz vor Schuljahresende erarbeiteten sie unterstützt durch Rapper S. Castro, Daniel Marchand von der Stätte der Begegnung und Videocoach Robert Gündchen vom Demokratiebüro eine ganze Reihe von engagierten Raps und Videos. „Vom „Faktencheck Schule“ über Mobbing und Ausgrenzung bis hin zu Gegensatz von arm und reich – in ihren Texten und Videos haben sich die Schüler sehr engagiert und kritisch mit ihrem Umfeld und ihrer Situation auseinandergesetzt“, berichtet Victoria Evers vom DemokratieBüro „Vielfalt lieben“ im Kreismuseum Wewelsburg, die das Projekt ebenfalls begleitete. Dabei seien sie in der Vorbereitung in der Themenwahl völlig frei gewesen. „Unser Ziel ist, dass die Jugendlichen lernen, das was sie bewegt, auch wichtig zu nehmen. Anfangs waren alle noch sehr schüchtern und unsicher.“ Besonders das freie Arbeiten ohne Vorgaben sei den Jugendlichen erst schwergefallen, doch dann hätten sie es gut gemeistert. „Projekttage, wie diese, sollen die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärken.“ Finanziert wurde das gesamte Projekt durch den Jugendfonds des Bundesprogramms „Demokratie leben“. Den Rap-Coach brachte das Unabhängige Selbsthilfewerk für politische Bildung „Stätte der Begegnung“ aus Vlotho mit ein. Angestoßen und vorbereitet wurde das Projekt von AWO-Mitarbeiterin Bente Jacobsen, die sich als Respekt Coach des Bundesfamilienministeriums seit dem vergangenen Jahr an der Mastbruchschule für demokratische Werte und gegen Mobbing, Extremismus und Rassismus einsetzt.