Engagieren sich für das soziale Miteinander in der Schule (v.l.): Berthold Fischer (Schulleiter Gesamtschule Salzkotten), Heinz Diedenhofen (Hein-Knack-Theater) und AWO Respekt Coach Pauline Grawe.
Nachdenken über das eigene Verhalten
Der dicke Max ist weggelaufen, weil er von seinen Mitschülern gemobbt wurde und es einfach nicht mehr ausgehalten hat. Auch Jan gehört zu denen, die ihn ständig verspottet, geärgert und sogar erpresst haben. Nun steht er unter Beachtung der geltenden Hygienemaßnahmen vor rund 90 Fünftklässlern in der Mensa der Gesamtschule Salzkotten auf der Bühne. Jan heißt eigentlich Heinz Diedenhofen und ist Schauspieler aus Hennef. Doch für die beeindruckten Kinder ist er Jan, der sich inzwischen fragt, warum der Max eigentlich so dick ist und ob das wirklich alles nur Spaß war. „Der kann doch nichts dafür“, kommt es aus dem Publikum. „Ärgern ist gemein.“ Jan überlegt, warum er beim Mobbing überhaupt mitgemacht hat und dass er doch selbst auch nicht so behandelt werden möchte.
Im Anschluss an sein Stück bespricht Diedenhofen das Thema Mobbing mit den Kindern, die sich rege beteiligen. Es geht um Verantwortung, Alternativen und was passieren kann, wenn Bilder in die sozialen Medien gestellt werden. „Obwohl nur ein Schauspieler auf der Bühne war, hat er wichtige soziale Botschaften kindgerecht und unterhaltsam rüber gebracht“, freut sich AWO-Respekt Coach Pauline Grawe. „Die Kinder sind ja auch wirklich toll mitgegangen.“ Auch bei der Nachbesprechung in den Klassen habe sich gezeigt, dass das Theater die Kinder angeregt habe, über das eigene Sozialverhalten nachzudenken.
Die Sozialarbeiterin ist seit 2019 im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium finanzierten Programms „Respekt Coaches“ an der Gesamtschule aktiv und hat auch hat diese Veranstaltung organisiert. In enger Zusammenarbeit mit der Schule fördert sie mit unterschiedlichsten Projekten ein tolerantes, verständnisvolles Miteinander Jugendlichen. Weiteres Ziel des Präventionsprojektes ist es menschenfeindliche Ideologien zu erkennen und Handlungsmöglichkeiten für ein demokratisches Leben zu erarbeiten. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Frau Grawe einen engagierten Respekt Coach an der Schule haben“, erklärt Schulleiter Berthold Fischer. „Die zahlreichen von ihr angestoßenen oder organisierten Projekte sind ein wichtiger Beitrag für ein besseres Miteinander an unserer Schule.“