Unter anderem wollen mit dem Mentorenprogramm „Digitale Helden“ an der Gesamtschule Salzkotten für ein besseres Schulklima sorgen: Simon Votsmeier, Wolfgang Marienfeld (stellvertretender Schulleiter), Marius Risse-Alpmann, Sebastian Nolte, Jens Brockmeier, Lykka Lindenblatt, Leana Fabian, Hannah Dase und AWO-Mitarbeiterin Pauline Grawe (v.l.).
Digitale Helden helfen bei Cybermobbing
Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von Mobbing und Gerüchten in den sozialen Netzwerken betroffen. Laut einer Studie gibt fast jeder fünfte Jugendliche an, dass über seine Person per Handy oder im Internet schon einmal falsche oder beleidigende Inhalte verbreitet wurden. Als erste und bisher einzige Schule im Kreis Paderborn bildet die Gesamtschule Salzkotten deshalb mit Unterstützung der AWO derzeit 15 Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe zu „Digitalen Helden“ aus.
In dem über ein Schuljahr laufenden Ergänzungsunterricht lernen die Jugendlichen, wie sie jüngere Schüler beim richtigen Umgang mit digitalen Medien, beim Datenschutz und gegen Cybermobbing unterstützen können. Mit dem Ende des ersten Schulhalbjahres ist nun der ersten Teil der „Ausbildung“ abgeschlossen. Zwei Stunden pro Woche haben der stellvertretende Schulleiter Wolfgang Marienfeld und AWO-Respect Coach Pauline Grawe den 15 zukünftigen Mentoren Grundkenntnisse über Cybermobbing, Datenschutz, Urheberrechte und Kommunikationsregeln vermittelt. So haben die Schüler zum Beispiel gemeinsam eine Liste der möglichen Probleme ihrer jüngeren Mitschüler erarbeitet, wie Hasskommentare, Spam, Mobbing, falsche Gerüchte, Fake-Werbung sowie unerwünschten Videos und Bildern. Im zweiten Halbjahr werden die digitalen Mentoren dann lernen, ihr mediales Wissen weiterzugeben und im Team vor Schulklassen oder auf Elternabenden zu präsentieren. „Wir ermutigen unsere jungen Mentoren, ihren neu erworbenen Kompetenzen zu vertrauen“, betont Wolfgang Marienfeld. Mit dem Projekt wolle die Schule einen bewussten und gewaltfreien Umgang mit Internet und sozialen Netzwerken erreichen. „Ab dem kommenden Schuljahr sollen die digitalen Helden dann als niedrigschwellige Ansprechpartner bei kleinen Problemen mit den sozialen Medien fungieren und diese selbstständig lösen“, erklärt Pauline Grawe. „So können sie ein angenehmeres Schulklima aktiv mitgestalten.“ Bei komplexeren Schwierigkeiten stünden die beiden Kursleiter natürlich jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, um bei Bedarf auch externe Hilfe zu organisieren.
Im gemeinnützigen Mentorenprogramm „Digitale Helden“ sind im Schuljahr 2019/20 deutschlandweit 162 Schulen aktiv. Im Rahmen des Programms können die Ausbilder der Schule auf Videos und Arbeitsmaterialien sowie Webinare und eine Online-Plattform zur Unterstützung zugreifen.