Freuen sich, dass es nach der „Abschlussfeier“ mit dem Projekt „Tee trinken, Kekse essen und Deutschland besser kennenlernen“ weiter geht: Garine und Maher Zakar mit Rita und Christian, Farad Beko, Haron Hagi Mustafa (Sprachmittler), Theresa Hammerschmidt, Kinda Daher mit Tala, Nahida Jneid, Ludmilla Friesen (AWO MBE), Sabah Mohamad sowie Nourhan, Rand, Sanaa und Kasim.
Angebot hilft Flüchtlingen bei der Orientierung
Eigentlich war die fröhliche Abschlussfeier ja kein wirklicher Abschied, denn zur großen Freude der Teilnehmer am Projekt „Tee trinken, Kekse essen und Deutschland besser kennen lernen“ wird dieses Gruppenangebot bei der AWO Migrationsberatung (MBE) in der Albinstraße nun ehrenamtlich weitergeführt. In zwangloser, lockerer Atmosphäre haben sich rund zehn syrische Flüchtlinge hier über sechs Wochen immer donnerstagabends über wichtige Alltags-Themen informiert.
Organisiert und begleitet wurden die Treffen von Theresa Hammerschmidt, die an der KatHo in Paderborn soziale Arbeit studiert und ihr Praxissemester bei der AWO Migrationsberatung absolviert hat. „Während des Praktikums habe ich erlebt, dass vieles, was für uns ganz normal ist, für Menschen aus Syrien völlig neu und oft unverständlich ist“, erzählt Hammerschmidt. Weil in den Herkunftsländern vieles nicht vertraglich oder schriftlich geregelt werde, verstünden die Flüchtlinge zum Beispiel nicht, dass sie Schreiben von Behörden, Rechnungen oder Verträge sorgfältig aufbewahren und Fristen einhalten müssten. „Auch unser Bildungssystem und die Krankenversicherung sind ihnen völlig fremd“, so Hammerschmidt. „Vielen ist zudem nicht klar, dass sie sich bei ihrem Arbeitgeber krank melden und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen müssen.“ All das führe oft zu Missverständnissen und Problemen, wie Kündigung oder Verschuldung.
Im Rahmen ihres Praxissemesters wollte Hammerschmidt Männern und Frauen mit den Gruppentreffen in gemütlicher Atmosphäre zu einer besseren Orientierung verhelfen und ihnen damit mehr Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen. „Die Teilnehmer konnten Themen vorschlagen, sich austauschen und nachfragen“, erklärt Hammerschmidt. Unterstützt von einem kurdisch und arabisch sprechenden Sprachmittler wurden an den Projekt-Abenden Themen, wie Sozialversicherungen, Bildungssystem, Arbeit/Ausbildung sowie Freizeitangebote und Vereine behandelt. „Den Teilnehmern haben die Gruppentreffen gut gefallen“, freut sich Hammerschmidt. „Nicht nur wegen der Information, sondern auch, weil sie sich untereinander kennenlernen konnten.“
In den MBE-Einzelberatungen könnten solche Themen wegen der hohen Termindichte meist nicht ausreichend besprochen werden, erklärt AWO-Mitarbeiterin Ludmilla Friesen. „Deshalb sind wir sehr glücklich über dieses Angebot, dass den Flüchtlingen zu mehr Sicherheit und einer besseren Orientierung verhilft.“ Besonders freue sie sich, dass sich Hammerschmidt das Projekt nach Abschluss ihres Praxissemesters nun ehrenamtlich weiterführen werde. „Dabei sind uns natürlich weitere Helfer sehr herzlich willkommen.“ Infos und Kontakt über den AWO Migrationsdienst MBE unter der Rufnummer 05251/21631.