Feierliche Verabschiedung des langjährigen AWO-Geschäftsführers (v.l.): Landrat Manfred Müller, die AWO-Kreisvorsitzende Mechtild Rothe, Harald und Dorit Ehlers sowie Bürgermeister Michael Dreier.
32 Jahre Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes
Harald Ehlers verlässt die Brücke
Nach 32 Jahren als Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Paderborn wurde Harald Ehlers nun mit „großem Bahnhof“ offiziell verabschiedet. „Mit Harald Ehlers verlässt ein soziales Urgestein die Kommandobrücke des AWO-Schiffs“, sagte Landrat Müller im Mehrgenerationenhaus AWO Leo. „Ein ganzes Berufsleben lang hat er für Benachteiligte gestritten.“ Die rasante Entwicklung des Kreisverbandes sei untrennbar mit Ihm verbunden. „Eine Erfolgsgeschichte auf die Sie stolz sein können.“
„Beruf kommt von Berufung“, schloss sich Bürgermeister Michael Dreier an. „Die Stadt Paderborn dankt Ihnen für 32 Jahre unermüdlichen Einsatz und Kontinuität.“ Zu Ehlers Verdiensten zähle unter anderem, dass der den Runden Tisch Armut 2007 mit auf den Weg brachte, die vorbildliche Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden und der Weg, den die AWO vor zehn Jahren mit der Offenen Ganztagsschule einschlug. „Sie waren uns immer ein gern gesehener, äußerst verlässlicher Partner.“
Für die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtverbände lobte deren Sprecherin Jutta Vormberg: „Ihre konstruktive und wertschätzende Einstellung hat unsere Zusammenarbeit ganz wesentlich geprägt.“ Ehlers habe sich für Integration stark gemacht und das Thema Armut aus der Tabuzone geholt. „Wir haben nicht nur Ihre Verlässlichkeit geschätzt, sondern auch Ihre Kollegialität, Ihren Teamgeist, Ihr Wissen, Ihre Geduld und die guten Ideen.“ Im Namen des AWO-Bezirksverbandes OWL bedankte sich auch Ulla Struff-Koerdt für die gute Zusammenarbeit und blickte dabei auf mehr drei Jahrzehnte „gemeinsame AWO-Geschichte“ zurück.
„Harald Ehlers hat die AWO in Paderborn ganz wesentlich geprägt. Dass sie heute ein so anerkannter sozialer Dienstleister ist, hat sehr wesentlich mit seinem überzeugenden Einsatz zu tun“, sagte die AWO-Kreisvorsitzende Mechtild Rothe. „Zum Beispiel bei der guten Zusammenarbeit mit den anderen Wohlfahrtsverbänden, den Kostenträgern, in den kommunalpolitischen Gremien und am Runden Tisch Armut.“ Er übergebe ein gut aufgestelltes Unternehmen mit 200 Mitarbeitern und einem Umsatz von knapp 6 Millionen Euro. Dabei habe er sich immer auch engagiert für soziale Gerechtigkeit und gegen Armut, Ausgrenzung und rechte Tendenzen eingesetzt. „Du warst jemand der seine Arbeit kann und dem man vertrauten kann. Deshalb hat mir die Zusammenarbeit auch viel Freude gemacht.“
Sehr emotional blickte der AWO-Ehrenvorsitzende Günter Bitterberg auf seine Zeit als Kreisvorsitzender von 1996 bis 2010 zurück. „Damals wollten wir der AWO einen gut sichtbaren Platz geben.“ Dafür sei die AWO nicht als Konkurrenz der anderen Wohlfahrtsverbände aufgetreten, sondern habe im Verbund Ideen entwickelt und Impulse gegeben. „So ist es uns gelungen, öffentliche Anerkennung von allen Seiten zu bekommen“, so Bitterberg. „Und in all diesen Jahren bist du mir zum Freund geworden.“
Sichtlich bewegt warf Harald Ehlers abschließend einen Blick zurück. Als er 1984 die Geschäftsführung des AWO-Kreisverbandes übernahm, sei das erst mal auf Probe gewesen. „Ich war vorher Leiter eines türkischen Zentrums bei der AWO Herford und brachte nur wenig Managementkenntnisse mit“, so Ehlers. „Mein Vorteil war, dass ich gern organisierte, gern mit Menschen zu tun hatte und gern Neues ausprobierte.“ Er bedankte sich bei den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern und den langjährigen Partnern. „Ein Geschenk waren besonders die Vorstände und ihre Vorsitzenden, die mir bei meiner Arbeit weitgehend freie Hand ließen.“ Seiner Nachfolgerin Ulla Hoentgesberg wünsche er viel Kraft und Freude an der neuen Tätigkeit. „Dies ist kein Job, sondern eine Verantwortung, die man mit Leib und Seele übernimmt.“