Der neue AWO-Kreisvorstand blickt optimistisch in die Zukunft (vorne v.l.): Dr. Beate Röttger-Liepmann, die Kreisvorsitzende Mechtild Rothe, Burkhard Blienert (stellvertretender Vorsitz), Silke Kohaupt, Kreisgeschäftsführerin Ulla Hoentgesberg, (hinten v.l.) Martin Pantke, Ulrich Koch (stellvertretender Vorsitz), Dr. Marisol Sandoval und Dr. Stephan Dietrich.
„Die AWO in Paderborn lässt niemanden allein.“
Auf der turnusmäßigen Kreiskonferenz des AWO Kreisverbandes Paderborn ist die langjährige Vorsitzende Mechtild Rothe einstimmig in ihrem Amt bestätigt worden. Im Mehrgenerationenhaus AWO Leo wählten die dort versammelten Vertreter der Ortsvereine außerdem einen neuen Kreisvorstand mit bekannten und neuen Gesichtern.
In ihrem Bericht blickte Rothe auf die vergangenen fünf Jahre zurück, die zunächst noch sehr von der Corona-Pandemie geprägt waren. „Auch nach Aufhebung der Beschränkungen konnten wir die Angst der Menschen vor Ansteckung bei unseren Aktivitäten noch lange spüren“, berichtete sie. „Inzwischen seien die Aktivitäten in den Ortsvereinen und Stützpunkten inzwischen wieder recht gut besucht – auch dank der Unterstützung durch die hauptamtlich Mitarbeitenden. „Die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt funktioniert hier im Kreisverband wirklich gut und wir wollen das noch weiter ausbauen.“ Die Verunsicherung der Menschen sei durch den Ukraine-Krieg und andere beunruhigende politische Entwicklungen heute allerdings fast noch größer als zu Pandemiezeiten. „Es ist zu hoffen, dass eine neue Regierung Lösungen findet, mit denen die Verunsicherung der Menschen in diesem Land überwunden werden kann“, sagte Rothe. „Auch das ist nötig, um den Einfluss rechtsextremer- faschistischer Kräfte zu stoppen.“ Das große Infrastrukturpaket sei schon einmal ein wichtiger Schritt. „Mehr für Verteidigung ist sicher ebenfalls notwendig, darf aber nicht weniger für Sozialleistungen bedeuten“, mahnte sie.
Als Gastredner berichtete der Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes OWL Lippe, Thomas Euler, über dessen Konsolidierung. „Nach notwendigen Veränderungen und schmerzhaften Einschnitten sind wir nun auf einem guten Weg.“ Dem Kreisverband Paderborn bescheinigte er Engagement, Zusammenhalt, und vorausschauende Sozialarbeit. „In einem herausfordernden Umfeld zeigt die AWO in Paderborn Haltung und lässt niemanden allein“, stellte er klar. „In einer Zeit in der die Demokratie bedroht ist, steht die AWO nach wie vor für eine offene und gerechte Gesellschaft.“ Gleichzeitig müsse sie auch hier große Herausforderungen bewältigen, unter anderem steigende Kosten, Fachkräftemangel und Kürzungen im Sozialbereich.
Den Nachwirkungen der Pandemie und der Kürzungen im Sozialbereich zum Trotz, konnte AWO-Kreisgeschäftsführerin Ulla Hoentgesberg einen soliden, gut aufgestellten Sozialdienstleister präsentieren. „Umsatz und Mitarbeiterzahl haben sich seit 2020 um rund 50 Prozent gesteigert“, berichtete sie. „Das geht zum größten Teil auf unsere OGS-Angebote zurück, mit denen wir wirklich sehr erfolgreich sind. So haben wir gerade wieder eine Reihe neuer Schulen hinzugewonnen.“ Hier habe es sich also bewährt, konsequent auf Qualität zu setzen. „Ein ebenso großes Pfund sind außerdem unsere Mitarbeiter, die im Schnitt sehr lange bei der AWO sind.“ Viele besonders langjährige Mitarbeiter würden sich allerdings in den nächsten Jahren in den Ruhestand verabschieden, so dass einige Einrichtungsleitungen neu besetzt werden müssen. „In Punkto Nachwuchs sind wir aber bereits auf einem guten Weg“, gab sich Hoentgesberg zuversichtlich. Von der Sozialpolitik erwarte sie, dass Mittel nicht noch weiter abgebaut werden. „Außerdem würde es uns sehr helfen, wenn Bund und Land deutlich schnellere und unbürokratischer über die Refinanzierung von Stellen entscheiden.“
Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurden nach Mechtild Rothe auch die stellvertretenden Vorsitzenden Ulrich Koch und Burkhard Blienert in ihrem Amt bestätigt. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Dr. Stephan Dietrich, Silke Kohaupt, Manfred Krugmann, Martin Pantke, Dr. Beate Röttger-Liepmann und Dr. Marisol Sandoval. Bei fünf langjährigen Vorstandsmitgliedern, die diesmal nicht mehr kandidiert hatten, bedankte sich Rothe mit Präsentkorb und Blumenstrauß. Nach 29 Jahren im Kreisvorstand war Hildrun Dreier, die sich außerdem 25 Jahre als Vorsitzende des Ortsvereins Büren engagiert hatte, nicht mehr angetreten. Nach 17 Jahren verabschiedeten sich außerdem Walburga van den Eeckhout und Ulrike Fandrey aus der Vorstandsarbeit sowie nach neun Jahren Annegret Sandbothe und nach vier Jahren Clea Stille.
Zum Abschluss bedankte sich die neugewählte Kreisvorsitzende bei Kreisgeschäftsführerin Ursula Hoentgesberg für deren hervorragende Arbeit ebenso wie bei den Einrichtungsleitungen und allen Mitarbeitenden. „In diesen Zeiten ist es nicht selbstverständlich, dass ein soziales Dienstleistungsunternehmen so gut aufgestellt ist, wie es der AWO Kreisverband Paderborn“, sagte Rothe. „Dafür an alle Anerkennung und Dank.“